Blogeinträge von Marian CCL
Collage: CCL
"Der 29,90 Euro-Irrsinn" lautete gestern eine SZ-Schlagzeile. Berichtet wurde über die Sperrung des Münchner Flughafens wegen einer Sicherheitspanne - mitten im Urlaubsreiseverkehr. Aber, so die SZ, das eigentliche Problem sei, dass Fliegen viel zu billig ist. "Viele Flugtickets sind nur scheinbar günstig", heißt es da. Service, Pünktlichkeit, Nachtruhe der Anwohner blieben auf der Strecke. Stimmt. Aber wovon die SZ nicht schreibt: die viel zu günstigen Flugtickets tragen in besonderem Maß zum Klimawandel bei!
Wem
Klimaschutz am Herzen liegt, der/die weiß das natürlich. Seit Jahren
gibt es deshalb auch Unternehmen, bei denen man die eigenen Flüge
"kompensieren" kann. Damit ist eine Spende gemeint, mit der die
Kompensationsunternehmen Investitionen in weltweite CO2-Einsparprojekte
finanzieren. Das ist zwar besser als nichts, aber: die Anlageprojekte
liegen dort, wo es besonders preiswert ist Klimaschutzmaßnahmen
durchzuführen, in den sogenannten "Entwicklungsländern".
Klimaschutz
in Deutschland dagegen ist deutlich teurer, aber nicht weniger
notwendig. Deshalb hat die Klimaschutzs+ Stiftung eV unter der
Schirmherrschaft von Ernst Ulrich von Weizsäcker die
Kompensationsorganisation "Climate Fair"
gegründet. Diese neue Organisation ist nicht nur lokal verankert, sie
ist auch ein Graswurzelprojekt. Sie ermöglicht eine Einzahlung in
Bürgerfonds vor Ort, die die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen in
Deutschland möglich machen.
Das geht folgendermaßen: auf der Website von "Climate Fair" ermittelt man die sozioökologischen Folgekosten der eigenen Reise mittels eines Online-Rechners. Danach wählt man den Bürgerfond aus, den man unterstützen möchte und zahlt das Geld ein. Finanziell bedacht werden ausschließlich gemeinnützige Projekte, die transparent agieren und einen eindeutigen Beitrag zur Ausgestaltung einer sozial und ökologischen gerechten Gesellschaft leisten.
Natürlich
ist Climate Fair ein Stück teurer als andere Unternehmen, aber in jeder
Hinsicht gerechter. Weil wir Verantwortung für die Kosten hier bei uns
übernehmen, und nicht da, wo es billig ist. Das sollte uns der
Klimaschutz
allemal wert sein. Und wer genauer wissen will, wie Climate Fair
arbeitet, dem seien die sehr gut aufbereiteten FAQs ans Herz gelegt.