Ziel
der Energieavantgarde ist es, die Nutzung erneuerbarer Energien
voranzutreiben und die damit verbundene Entwicklung von
Zukunftstechnologien voranzutreiben. Hier ist insbesondere eine
bessere Vernetzung der Akteure aus Wirtschaft, Kultur, Forschung,
Bildung und Politik zur Schaffung von Synergien und zur Entwicklung
von Modellvorhaben wichtig. Der Startschuss fiel im April 2013,
seitdem hat ein Team, bestehend aus Thema1 GmbH, BTE Tourismus- und
Regionalberatung und 100% erneuerbar stiftung im Auftrag der Stiftung
Bauhaus Dessau eine Bestandsaufnahme und Ideensammlung für die
Energieavantgarde Region Anhalt durchgeführt. Die Stiftung Bauhaus
Dessau hat sich in den Jahren ihres Bestehens als bedeutende
Wissenschafts- und Forschungseinrichtung zur Bauhausgeschichte und
gestalterischen Problemstellungen der Gegenwart entwickelt. Das
Bauhaus Dessau ist eine impulsgebende Adresse für Architektur,
Design und darstellende Kunst.
Dank
des Engagements und Interesses regionaler Akteure konnten in der
(Zukunfts-)Werkstatt „Energie & Innovation“ nächste Schritte
für das Projekt „Ein regionales Stromprodukt für Anhalt – von
der Vision zum Experiment“ beschlossen werden. Auf einem Kolloquium
im September 2013 wurden die Ergebnisse vorgestellt und der Weg
abgesteckt, den die regionalen Partner thematisch und zur
Verstetigung und Institutionalisierung der Kooperation beschreiten
wollen.
Folgende
weitere erste Arbeitsschritte werden derzeit ausgeführt:
Schlüsselprojekte
der Energiewende an nicht zugänglichen Orten sollen für Besucher an
einem Aktionswochenende geöffnet werden, Idee eines „klimaneutralen
und emissionsfreien Urlaubs“, European Route of Industrial
Heritage.
Das
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie entwickelt derzeit
mit dem Projektträger Jülich, der Stiftung Bauhaus Dessau und
deutschen Hochschulen den Wettbewerb „Energy Avantgarde“. Ziel
der Initiative ist ein Exzellenzwettbewerb für die
Nachwuchsförderung in der Architektur- und Ingenieurausbildung sowie
die Stärkung von Forschung und Entwicklung für neue Systemlösungen
auf dem Gebiet der Energieeffizienz und der Nutzung erneuerbarer
Energien im gebauten Bestand der Städte.
Die
Ferropolis GmbH arbeitet mit der Green Music Initiative daran, die
Veranstaltungen auf Ferropolis im Sinne der Energiewende in Zukunft
vollständig mit dem vor Ort erzeugten Solarstrom versorgen zu
können. Das dreitägige Melt! Festival mit 20.000 Besuchern
verbraucht etwa 80.000 kWh. Im Sommer 2013 wurde erstmalig ein
Speicher der Firma Adensis versuchsweise eingesetzt, um die vor Ort
mit Photovoltaikanlagen gewonnene Energie gezielt für Events
vorhalten zu können – eine Technologie, zu der auf dem Markt noch
keine geeigneten Produkte vorhanden waren.
Gefördert
wird das Projekt vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr
des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen der Richtlinie zur Förderung von
Maßnahmen für die Regionalentwicklung.
Interessant
ist die Verbindung der Themen Energie und Umwelt mit der
Wirtschaftsförderung, und hier auch mit Tourismus. Der/die
Umfrage-TeilnehmerIn findet bemerkenswert, dass unterschiedliche
Akteure eine Kultur der Energieeffizienz und des bewussten Umgangs
mit Energie bzw. Ressourcen vorantreiben wollen. Für sie/ihn wird
dadurch deutlich, dass die Frage der Energiewende, welche
unvermeidlich mit dem Klimaschutz einhergeht, mehr benötigt als den
Blick auf Preise und die Angebotsseite. Ein komplexes Projekt, das
eine High-Tech Solution nicht nur für die Umwelt, sondern für die
wirtschaftliche Entwicklung der Region vorantreiben möchte.