Inspiration
Willkommen im Inspirations-Glossar!
Vielleicht willst Du, beziehungsweise Deine Kommune, selbst ein klimakulturelles Projekt auf die Beine stellen. Oder Du bist einfach nur gespannt, was sich an der Schnittstelle von Kultur und Klimaschutz schon so alles getan hat. Dann wünschen wir viel Spaß beim Stöbern in den insgesamt elf Projektkategorien.
Wichtig: Natürlich ist unser Glossar keinesfalls vollständig. Wenn Du uns über weitere passende Projekte informieren möchtest, dann schreibe uns gerne eine Mail.
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ANGEWANDTE KUNST |
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RuhrschnellwegIm
Rahmen der Kulturhauptstadt Europas Ruhr.2010 fand das Projekt
Still-Leben Ruhrschnellweg statt. Am 18.07.2010 wurde auf der A40 /
B1 ein „Fest der Alltagskulturen“ gefeiert. Auf einer Strecke von
fast 60 Kilometern entstand aus 20.000 Tischen eine Begegnungsstätte
der Kulturen, Generationen und Nationen - die längste Tafel der
Welt. Die Tische konnte man als Gruppe reservieren. Die Gruppe
übernahm damit die Verantwortung für einen Programmpunkt
(Vorführung, Essen etc.). Die Strecke wurde für den regulären
Autoverkehr gesperrt, in Richtung Dortmund – Duisburg wurde die
Tafel aufgebaut in der Gegenrichtung wurde die Fahrbahn für alles
was Räder, aber keinen Motor, hat genutzt.
Die „RUHR.2010 - Kulturhauptstadt Europas GmbH“ ist die Gesellschaft zur Vorbereitung und Durchführung der Kulturhauptstadt Europas 2010. Gesellschafter sind die Stadt Essen, der Regionalverband Ruhr, das Land Nordrhein-Westphalen und der Initiativkreis Ruhr. Als Anrainerstädte unterstützen und begleiten Bochum, Dortmund, Duisburg, Essen, Gelsenkirchen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen das Projekt Still-Leben Ruhrschnellweg. Die Aktion hatte eine sehr große Reichweite. Die Veranstaltung auf der Autobahn A40/B1 war im Kulturhauptstadtjahr mit drei Millionen Gästen die meistbesuchte Einzelveranstaltung der europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010. Die umfangreiche Kommunikationsarbeit, mit der die Agentur TAS Emotional Marketing betraut wurde, trug nicht nur ihren Teil zum gelungenen Ablauf des Kulturfestes bei, sie sorgte auch auf nationaler sowie internationaler Ebene für hohe mediale Aufmerksamkeit. Bilder von Still-Leben weckten rund um den Globus Interesse für die Metropole Ruhr und waren sogar im chinesischen Staatsfernsehen zu sehen. Die Agentur TAS Emotional Marketing wurde daher mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis in der Kategorie „Inszenierung und Live-Kommunikation“ ausgezeichnet. Dass die Aktion eine große Resonanz erzeugte zeigt auch die Umfrage, vier Mal wurde das Projekt genannt. Die Umfrage-TeilnehmerInnen nannten Erfolgsfaktoren: a) Gemeinschaft, große Bilder b) Bürger aktiv einbeziehen, mitmachen lassen bei besonderen Aktivitäten c) Motivation, Identifizierung mit dem Projekt, gute Organisation. Die Aktion wurde von Experten koordiniert und war sehr aufwendig, trotz allem wurden die BürgerInnen eingebunden, entweder passiv als Beobachter oder aktiv als GastgeberInnen eines Tisches. Ferner bot die Aktion Identifikation mit der eigenen Region. Im Mittelpunkt stand die Alltagskultur der Region, das Format der Veranstaltung greift das Thema Mobilität am Rande auf. Weiterführende Links | |
Shoebag
Seit 2009 sorgt der „Shoebag“ von Astrid Jansen für Furore. Das Kunstwerk, beziehungsweise die Handtasche, besteht aus einem ausrangierten Damenschuh und aus ausrangiertem Sitzmöbel-Leder. Das Objekt ist ein Beispiel dafür, dass durch Kreativität die übliche Wertekette verlängert werden kann. Es gab mehrere Ausstellungen, regional und international, die das Objekt zeigten. Der “Shoebag“ ist unter anderem im Virtual Shoe Museum zu sehen und wurde im GRASSI Museum für Angewandte Kunst in Leipzig und in der Cheongju International Craft Biennale 2013 in Korea ausgestellt. Weiterführende LinksShoebag auf der Biennale in Südkorea NextCycle | |
Solidarische Landwirtschaft DarmstadtIm Herbst 2011 hat sich die SoLaWi in Darmstadt gegründet. Ihre Vision ist es, eine Vielfalt an frischen, gesunden Lebensmitteln aus der Region zu beziehen und es gleichzeitig den LandwirtInnen zu ermöglichen, weitestgehend frei von kapitalistischen Zwängen und somit wirklich nachhaltig und bedarfsorientiert zu wirtschaften. Durch das Konzept der Solidarischen Landwirtschaft kommen die ErzeugerInnen der Nahrungsmittel mit den VerbraucherInnen zusammen. Sie entscheiden basisdemokratisch, was im folgenden Jahr angebaut wird und kalkulieren die Kosten. Die Gruppe der KonsumentInnen steuert, meist im Voraus, die erforderlichen Mittel bei und wird dafür das ganze Jahr über mit Gemüse und anderen Hoferzeugnissen versorgt. Risiken wie Missernten werden in gemeinschaftlicher Verantwortung getragen. Überschüsse, wie sie im jetzigen System die Regel sind, werden vermieden – ebenso wie lange Transportwege mit all ihren Implikationen. Die Solidarische Landbewirtschaftung ist grundsätzlich nicht profitorientiert, sondern kostendeckend. Die Produkte werden in Depots in der Stadt für die KonsumentInnen zum Abholen bereitgestellt. Des Weiteren wird den KonsumentInnen bewusst, was zu welcher Jahreszeit in Deutschland überhaupt angebaut werden kann. In Darmstadt kann man sich als KonsumentIn und als ProduzentIn beteiligen. In Darmstadt ist SoLaWi Teil der Transition Town Bewegung. Ferner gibt es ein loses deutsches Netzwerk von Gruppen Solidarischer Landwirtschaft. Die Idee entstand in den 1980er Jahren im deutschsprachigen Raum sowie in den USA, ausgehend von den Landwirten Trauger Groh und Robin Van En. Für den/die TeilnehmerIn der Umfrage war das Beispiel insbesondere aufgrund seines sozialen Charakters wichtig, da viele gleichgesinnte Menschen für andere, die weniger Geld haben, mit bezahlen. Aus anderen Bereichen würde er/sie dies nicht kennen, weil jede/r nur noch „mit ausgefahrenen Ellenbogen“ hantiere. Dem Projekt treten Menschen mit gemeinsamen Werten und Visionen bei, und dadurch entsteht ein Gemeinschaftsgefühl, insbesondere durch den stark lokalen Bezug. Stärkere Bewerbung des Projektes würde dem Thema noch mehr Aufmerksamkeit geben und auch Menschen dafür interessieren, die sich bislang nicht mit konventioneller Landwirtschaft und ihren Folgen etc. auseinandergesetzt haben. Das Projekt ist eine Low-Tech Solution, mit einem gewissen organisatorischen Aufwand und nötigem landwirtschaftlichem Know-How. Weiterführende Links | |
Umwelthauptstadt HamburgDer „Zug der Ideen“ war eine Ausstellung in Containern zum Umweltschutz in Hamburg, die aufzeigte was jeder Einzelne beitragen kann. Diese war laut Zeitungsbericht sehr erfolgreich. Die Ausstellung wurde in 18 weiteren Städten gezeigt, vor allem im europäischen Ausland. Es gab über 2000 Veranstaltungen, die anhand eines eigenen Leitfadens „nachhaltig“ durchgeführt wurden. Der Leitfaden ist zum freien Download verfügbar. Ferner wurde ein Logo für umweltfreundliche Veranstaltungen geschaffen. Das Logo durften 70 Veranstalter führen. Der Veranstaltungskalender steht im Umweltportal Hamburg weiterhin zur Verfügung. 112 Umwelttouren wurden angeboten. Mit dem Faltplan der „Hauptstadttour – Hamburg für Umweltentdecker“ ist es auch heute noch möglich einen kleinen Stadtrundgang zu machen, und die Umwelthauptstadt kennenzulernen. Darüber hinaus lassen sich auf drei GPS -Touren ganz individuell Natur-Highlights entdecken. Zentrale Anlaufstelle der Umwelthauptstadt Hamburg war ein Infopavillon zwischen Hauptbahnhof und Kunsthalle. Eine Dauerausstellung erklärte den BesucherInnen, was hinter dem Titel Umwelthauptstadt steckt, was Hamburg bereits im Umweltschutz erreicht, und welche Ziele sich die Stadt für die Zukunft gesetzt hat. Darüber hinaus fanden Wechselausstellungen zu verschiedenen Umwelthemen statt. Für Schulklassen gab es im Infopavillon spezielle Führungen. Neben dem Infopavillon am Hauptbahnhof gab es weitere Infopoints in Hamburg und der Metropolregion. Sie blieben auch nach 2011 bestehen. Des Weiteren gab es verschiedene Aktionen und Projekte wie z.B. die Spendenaktion „Mein Baum – Meine Stadt“ oder das Umwelt-Partnerschafts-Projekt 2011, das im Juni 2010 startete. Der/die TeilnehmerIn der Umfrage fand bemerkenswert, dass die Aktionen die Bevölkerung mit einem Augenzwinkern informierten, ohne erhobenen Zeigefinger. In Erinnerung geblieben ist ihm/ihr das Jahr der Umwelthauptstadt aufgrund witziger Sprüche auf öffentlichen Mülleimern, die dort noch immer zu lesen sind. In einem Zeitungsartikel wird bezweifelt, ob die Stadt Hamburg seit 2011 tatsächlich viel im Umweltbereich geleistet habe, trotzdem hätte das Jahr der Umwelthauptstadt einen Beitrag zur öffentlichen Bildung hinsichtlich Umweltschutz geleistet und es auch geschafft, nicht nur die BürgerInnen sondern auch die Unternehmen mit ins Boot zu holen. Das Projekt Umwelthauptstadt schafft kollektive Werte und Visionen, bietet Orientierung und auch Identifikation mit der eigenen Stadt. Dies trifft insbesondere deshalb zu, da auch Dinge hervorgebracht wurden, die über 2011 hinausreichen. Weiterführende Linkshamburg.de/umwelthauptstadt/ | |