Grundlage
der Ausstellung ist die Annahme, dass die Endlichkeit der
Energiereserven, der drohende Klimawandel sowie das Schwinden der
Biodiversität bereits tief in die öffentliche Wahrnehmung
eingedrungen sind. Es stellt sich dringlicher denn je die Frage
nach individuellen Handlungsmöglichkeiten. „zur nachahmung
empfohlen! expeditionen in ästhetik und nachhaltigkeit“ ist die
erste umfassende Ausstellung in der Bundesrepublik, die die
kulturelle Dimension von Nachhaltigkeit ins Zentrum rückt, indem
sie Verbindungen von Nachhaltigkeit mit Ästhetik herstellt. Über
40 nationale und internationale Positionen aus Kunst,
Wissenschaft, Film und Architektur stellen sich den Fragen des
Weiterlebens auf dem in jeder Hinsicht gefährdeten Planeten. Sie
zeigt künstlerische Praktiken, die zur Erhaltung des Planeten
beitragen und Einfluss auf bewusstes Konsumverhalten nehmen
wollen, ökonomisch rentabel sind und künstlerische Positionen,
in denen sich die Grenzen zwischen Kunst, Aktivismus und
Erfindungen auflösen, und sich die Erfahrungen und Arbeitsweisen
von Umweltinitiativen mit künstlerischen Herangehensweisen
verbinden. Die Ausstellung wird von Gesprächsforen begleitet.
Der/die TeilnehmerIn der Umfrage verweist auf die beindruckenden
Plakate und die raumfüllenden Exponate.
Integraler
Bestandteil des Konzepts ist, die Ausstellung touren zu lassen, um
sie so der Schnelllebigkeit des Kunstmarktes zu entziehen und an
jedem weiteren Ausstellungsort die Eigenheiten und Kompetenzen der
lokalen, künstlerischen und wissenschaftlichen Ebene sowie die
der Umweltaktivisten mit einflechten zu können. Nach dem Auftakt
in den Uferhallen in Berlin-Wedding 2010, war „zur nachahmung
empfohlen!“ im Kunstverein Gartow, im Umweltbundesamt und der
Bauhausuniversität Dessau sowie in weiteren deutschen Städten zu
sehen. Seit 2012 war die Ausstellung unter anderem in Bombay,
Addis Abeba, Peking und Mexiko zu sehen.
Die
Ausstellung „zur nachahmung empfohlen!“ baut unter anderem auf
folgenden Hypothesen auf:
-
Die
kulturelle und ästhetische Dimension des Klimaschutzes muss ins
„Sinnenbewusstsein“ gerückt werden, um so der beobachtbaren
„Vernutzung“ des Begriffs entgegen zu wirken.
-
Klimaschutz,
der sich als gestaltend versteht, kommt nicht ohne Künste und
Wissenschaften aus; von ihnen ist das Denken in Übergängen,
Provisorien, Modellen und Projekten zu lernen.
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Künstlerische
Fragestellungen und Handlungskonzepte zielen zunehmend auf die
vielschichtigen Handlungsfelder der Ökologie und immer stärker
darauf, ihren gesellschaftlichen Resonanzraum zu vergrößern.
-
Nachhaltigkeit
braucht einen Entwicklungsraum, in dem sich die multiplen
Verknüpfungen des vorhandenen Reichtums an Wissen und Erfahrung
in Künsten und Wissenschaften erst wirklich entfalten können
sowie gleichzeitig die Idee, dass jede/r Einzelne daran Anteil
haben kann.
-
Klimaschutz
braucht Wahrnehmungserweiterung im Zusammenwirken. Dafür müssen
bewusst die Grenzen zwischen künstlerischer und technischer
Kreativität aufgehoben werden, sowie die, zwischen Machbarkeit
und Idee.
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Die
Sinnlichkeit ist im Klimaschutz das verbindende Element, wenn
unterschiedliche, individuelle Dimensionen des Handelns gefordert
sind.
-
neben
technischen Innovationen und Werkstoffen braucht Klimaschutz
partizipatorische Projekte und Netzwerke auf dem Gebiet der
erneuerbaren Energien, zu Wasser und Klimawandel, Ökologie und
Re-/Upcycling.
Der
Projektträger der Ausstellung ist die Stiftung Forum der Kulturen
zu Fragen der Zeit, vertreten durch die Stiftung- und
Fördergemeinschaft Modellprojekte GmbH sowie eine Vielzahl
weiterer Förderern und Medienpartner. Darüber hinaus setzt sich
die Kuratorin Adrienne Goehler für einen Fonds für Ästhetik und
Nachhaltigkeit ein, der in Zukunft ähnliche Projekte fördern
soll.
Das
Projekt „zur nachahmung empfohlen!“ erfuhr große Anerkennung
für die anspruchsvolle Publikation,
erschienen bei Hatje Cantz. Sie erhielt den Art Directors Club
Award 2011 und den red-dot-award 2011 in der Kategorie
editorial-design. Des Weiteren wurde es mit dem Mediensonderpreis
der Deutschen Umwelthilfe und als Projekt der Werkstatt N des
Rates für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Weiterführende Links z-n-e.info
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